Die Generation Z braucht Zeit – Ihre Zeit!

* Die Gen Z ist mental belastet und orientierungslos; die St.Galler Jugendstudie bestätigt Stress und psychische Belastung bei jungen Menschen. * Zeit und Empathie sind die entscheidenden Faktoren, um junge Mitarbeitende gezielt zu begleiten und zu binden. * Das schreibt Alex Blunschi, Experte für die Generation Z, in diesem Beitrag für «Business Class Ost».

Alex Blunschi
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Veröffentlicht am

6.11.2025

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Die Generation Z braucht Zeit – Ihre Zeit!
‍Alex Blunschi berät Firmen im Umgang mit der Generation Z.

Die Generation Z steckt in einer Krise – so titelte dieser Newsletter, als die erste St.Galler Jugendstudie der HSG veröffentlicht wurde: Junge Menschen fühlen sich gestresst, mental belastet und teils orientierungslos.

Ein Grund, als Arbeitgeber alarmiert zu sein? Nein. Bleiben Sie locker – aber nehmen Sie sich Zeit. Zeit, um Ihre jungen Mitarbeitenden gezielt zu begleiten.

Viele Erkenntnisse der Studie sind nicht neu, aber nun fundiert und klar bestätigt:

Haupterkenntnis für Führungspersonen. «Gute Vorgesetzte sind für die meisten jungen Menschen der wichtigste Motivator. Führung beeinflusst Motivation, Bindung und psychische Gesundheit stark.»

Schön und gut – nur was heisst das? Meine Erfahrung aus jahrelanger Arbeit mit und für die Gen Z – Zeit und Empathie sind die entscheidenden Faktoren. Junge Mitarbeitende brauchen mehr davon als ältere. Sie suchen Orientierung, Vertrauen und ehrliche Zuwendung.

So können Sie helfen – mit Zeit für:

  • Feedback: Zeigen Sie mit konkreten Beispielen, wie etwas gelingt. Erfolgsgeschichten wirken stärker als Kritik. Feedback muss regelmässig und konstruktiv erfolgen – dann öffnet es die Ohren der Gen Z.
  • Zwischenmenschliches: Reden Sie auch über Persönliches. Wer sich verstanden fühlt, bleibt motiviert. Stehen Sie zu eigenen Schwächen und begleiten Sie die Jungen, wenn sie zweifeln. Zu eigenen Schwächen stehen, gilt bei der Gen Z als Stärke.
  • Zuhören: Verstehen Sie ihre Bedürfnisse – und erklären Sie, weshalb gewisse Wünsche erfüllbar sind, andere nicht. Das «Wieso?» der Gen Z ist eine Chance, besser zu werden. Das braucht Zeit und Nerven – klar, lohnt sich aber.
  • Klare Regeln: Konsequenz braucht Zeit und Energie, aber es zahlt sich aus. Junge Menschen akzeptieren Regeln, wenn sie nachvollziehbar sind. Regeln und Rahmenbedingungen geben den Jungen Orientierung – danach lechzen sie, zeigt auch die Studie.
  • Stärken nutzen – an Schwächen arbeiten: Lassen Sie die Jungen ihr Wissen einbringen, etwa beim Umgang mit digitalen Tools. Sie können dieses gar an ältere Kolleginnen und Kollegen weitergeben. Das gibt den Jungen Sinnerfüllung und Verantwortung. Gleichzeitig brauchen sie Unterstützung beim direkten Austausch – die Generation Chat muss direkte Gespräche von Angesicht zu Angesicht oder per Telefon oft erst lernen, vor allem, wenn das Gespräch mit fremden Menschen stattfindet.

Wer diese Zeit und Empathie investiert, findet auch beim Thema Homeoffice gute Lösungen. Wenn sich Junge vor Ort wertgeschätzt fühlen, kommen sie gerne zur Arbeit – hybride Modelle funktionieren dann beinahe von selbst.

Woher Sie diese Zeit nehmen, ist sehr individuell. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, sich diese Zeit zu nehmen. Prüfen Sie Routinen – vieles lässt sich mit KI effizienter gestalten. Und wer zeigt Ihnen, wie die KI eingesetzt werden kann? Natürlich: Ihre Gen Z.

Der Generationen-Übersetzer
Alex Blunschi (1980) berät Firmen im Umgang mit der Generation Z. Als Generationenübersetzer, der in seiner Karriere stets zwischen diversen Generationen vermittelt hat, bringt er jahrelange Erfahrung mit.
Blunschi arbeitet seit 25 Jahren in den Medien, bis 2023 als Leiter der beiden Radiosender SRF 3 und SRF Virus. Bei Radio SRF hat der Schaffhauser gemeinsam mit einem Team, das ausschliesslich aus Mitarbeitenden der Generation Z besteht, einen Radiosender sowie einen Tiktok-Kanal für die Genration Z erfolgreich neu lanciert: SRF Virus.

Website: www.blunschi-story.ch

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