* In seinem Essay «Vom Umgang mit Amerika» analysiert Konrad Hummler, ehemaliger St.Galler Banker und heute Publizist, die radikale Neuausrichtung der Politik von Donald Trump. * Hummler zeigt: Hinter der vermeintlichen Irrationalität verbirgt sich eine Strategie zum Rückzug der USA aus der globalen Führungsrolle. * Es ist ein Szenario mit tiefgreifenden Folgen für die Weltordnung.
Konrad Hummler, profilierter politischer Denker, legt mit seinem jüngsten Paper eine differenzierte Analyse der US-Aussenpolitik vor – eine Perspektive, die weit über die üblichen moralischen Verurteilungen hinausgeht. Gemeinsam mit dem Schweizer Volkswirt und Bankfachmann Ivan Adamovich beschreibt er darin, wie die Trump-Administration nicht etwa planlos, sondern zielgerichtet die Rolle der USA als weltweiter Hegemon infrage stellt.
Hummler zeichnet das Bild einer Supermacht, die unter der Last ihrer eigenen Verantwortung ächzt. Die jahrzehntelange Rolle der USA als globaler Ordnungshüter und finanzielle Stütze für ihre Verbündeten hat immense Schuldenberge und politische Spannungen erzeugt. Trump und sein engster Kreis – zu denen Persönlichkeiten wie Peter Thiel und J.D. Vance gehören – haben nach Hummlers Analyse einen klaren Plan: Amerika soll sich von der kostspieligen Rolle als uneigennütziger «Weltpolizist» zurückziehen und sich zu einer prosperierenden Grossmacht transformieren.
Radikale Handelspolitik
Besonders kritisch beleuchtet Hummler die radikale Handelspolitik der Trump-Regierung. Die wahllose Einführung hoher Zölle, die auch enge Partner wie Europa oder die Schweiz trifft, wirkt zwar auf den ersten Blick schädlich und destruktiv. Doch für Hummler ist dies ein bewusstes Instrument, um alte Allianzen aufzukündigen und die Weltwirtschaft neu zu ordnen – hin zu zwei rivalisierenden Einflussblöcken, vor allem USA und China.
Auch sicherheitspolitisch vollziehe sich ein Rückzug. Die USA zögen sich aus ihrer weltweiten Schutzverantwortung zurück, was Verbündete vor die Herausforderung stelle, künftig eigenständiger für ihre Sicherheit zu sorgen. Dies sei eine Abkehr von der «Pax Americana», die jedoch aus amerikanischer Sicht eigentlich notwendig sei, um die nationalen Ressourcen zu schonen und das Staatsdefizit zu verringern.
Bemerkenswert ist Hummlers These, dass Trumps Handeln nicht Ausdruck von Willkür oder Unvernunft ist, sondern auf fundierten, teils technologisch unterstützten Entscheidungssystemen beruhe. Die vermeintliche Unberechenbarkeit entpuppe sich somit als Strategie: eine geplante, disruptive Abkehr von der bisherigen Weltordnung.
Hummler und Adamovich stellen drei Szenarien für die künftige Weltordnung vor: einen kontrollierten und schmerzhaften Übergang, eine multilaterale Neuausrichtung oder eine Phase umfassender Unordnung. Sie warnen, dass die disruptive Politik Trumps kurzfristig Instabilität und Vertrauensverlust erzeugt, langfristig aber die Voraussetzungen für ein neues globales Gleichgewicht schaffen soll.
Das Paper mahnt, den komplexen Wandel nicht vorschnell als chaotisches Scheitern abzutun, sondern als gezielten Versuch einer Grossmacht, sich neu zu positionieren – mit ungewissem Ausgang für die Zukunft.
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