* Die Finanzierungsrunden und das -volumen in der Schweiz sinken leicht, die Investitionen in KI-Startups verdoppeln sich. * In der Ostschweiz nahm das Finanzierungsvolumen im Vergleich zu 2023 um 67 Prozent ab, auch weil es keinen grösseren Deal gab wie 2023. * Die grösste Aktivität an Finanzierungen in der Ostschweiz beobachtete EY im Kanton St.Gallen.
Das EY Startup Barometer Schweiz 2025 zeigt deutlich: Im Jahr 2024 wurden zum zweiten Mal in Folge weniger Finanzierungsrunden und ein geringeres Investitionsvolumen verzeichnet als im Vorjahr. Untersucht werden konnten die öffentlich verfügbaren Daten. Im Jahr 2024 wurden 513 Finanzierungsrunden für Startups registriert, was einem Rückgang von 6,7% im Vergleich zum Vorjahr (550 Runden) entspricht. Auch das in Startups investierte Volumen ist leicht gesunken: Schweizer Startups generierten im vergangenen Jahr ein Finanzierungsvolumen von 2,3 Milliarden Schweizer Franken, was 15% niedriger ist als 2023. «Die Schweizer Startup-Szene muss zum zweiten Mal in Folge einen Rückgang der Finanzierungsrunden und des Volumens hinnehmen.
Dieser flacht jedoch deutlich ab und kann nicht mit dem Einbruch von 2023 verglichen werden», sagt Alexander Schatt, Leiter Startups und Scale-ups bei EY in der Schweiz. Trotz des leichten Rückgangs stellen die 513 im Jahr 2024 registrierten Finanzierungsrunden den vierthöchsten Wert der letzten zehn Jahre dar.
Geografische Verteilung in der Schweiz
Ein Blick auf die geografische Verteilung der Startup-Investitionen zeigt ein vertrautes Bild: Die meisten Finanzierungsrunden (194) wurden im Kanton Zürich registriert, gefolgt von der Romandie (151 Runden), Zentralschweiz (71 Runden) und dem Mittelland (36 Runden). Hinter diesen Regionen folgen die Nordwestschweiz mit 23 Runden, der Kanton Tessin (22 Runden) und die Ostschweiz (16 Runden). Diese Rangliste ändert sich leicht in Bezug auf die Investitionsvolumina: Die Romandie führt mit 751 Millionen Schweizer Franken, gefolgt vom Kanton Zürich mit 712 Millionen Schweizer Franken. Die Nordwestschweiz springt jedoch mit 315 Millionen Schweizer Franken auf den dritten Platz, während die Zentralschweiz mit 302 Millionen Schweizer Franken auf dem vierten Platz liegt. Die unteren Ränge umfassen das Mittelland mit 148 Millionen Schweizer Franken, den Kanton Tessin mit 61 Millionen Schweizer Franken und die Ostschweiz mit 8 Millionen Schweizer Franken.
Ostschweiz ist im Hintertreffen
Das Finanzierungsvolumen nahm in den Kantonen Appenzell Innerrhoden, -Ausserrhoden, St.Gallen und Thurgau im Vergleich zu 2023 um 67% ab. Das liegt allerdings auch daran, dass es im letzten Jahr keinen grösseren Deal gab wie 2023 mit Deskbird mit einem Volumen von mehr als 11 Millionen Franken. Die grösste Aktivität an Finanzierungen in der Ostschweiz (97%) konnte im Kanton St.Gallen beobachtet werden (2023: 88%). Im Thurgau waren es 3% (2023: 1%). In den beiden Appenzell waren es null Prozent (2023: 11%). Zu ergänzen ist, dass es im Januar 2025 einen grossen Deal mit Meteomatics aus St.Gallen gab mit einem Volumen von 22 Millionen Franken.
Finanzierung in KI-orientierten Startups verdoppelt sich, Gesundheitssektor mit dem höchsten Volumen
Der Fortschritt der künstlichen Intelligenz ist auch bei Jungunternehmen deutlich spürbar: Im Jahr 2023 wurde jede zehnte der insgesamt registrierten Finanzierungsrunden in KI-bezogene Unternehmen investiert. Diese Zahl hat sich im darauffolgenden Jahr verdoppelt. Im Jahr 2024 wurde mehr als jede fünfte Finanzierungsrunde (22%) in Startups investiert, die im Bereich KI tätig sind oder die neue Technologie als wesentlichen Bestandteil ihres Angebots nutzen. «Dieser Anstieg spiegelt sich auch in der Rangliste der Finanzierungsrunden nach Sektoren wider. Der Sektor Software & Analytics belegt trotz eines Anstiegs kleinerer Finanzierungsrunden nun den ersten Platz bei der Anzahl der Deals (153), liegt jedoch beim investierten Volumen weiterhin hinter dem Gesundheitssektor zurück», sagt Schatt. Der Gesundheitssektor mit 134 Runden wird gefolgt von Hardware (40 Runden), Energie (39 Runden), Fintech/Insurtech (38) und Cleantech (28).
In Bezug auf das generierte Finanzierungsvolumen bleibt der Gesundheitssektor mit 1,039 Milliarden Schweizer Franken unangefochten an der Spitze. Dies entspricht einem Anteil von 45% der finanziellen Mittel, die 2024 in Schweizer Startups investiert wurden. Ein genauerer Blick zeigt, dass Biotech-Startups mit einem Volumen von 703 Millionen Schweizer Franken den grössten Schwung mitgenommen haben, gefolgt von Medtech mit 275 Millionen Schweizer Franken, Care (26 Millionen Schweizer Franken) und Life Sciences (25 Millionen Schweizer Franken).
Startups im Bereich Software & Analytics sicherten sich 397 Millionen Schweizer Franken und erreichten damit den zweithöchsten Finanzierungsbetrag, gefolgt von Fintech/Insurtech (193 Millionen Schweizer Franken), Hardware (165 Millionen Schweizer Franken) und Energie (152 Millionen Schweizer Franken). «Trotz des allgemeinen Rückgangs der Startup-Investitionen sehen wir ein starkes Interesse der Investoren an KI-bezogenen Startups. Dies deutet auf ein wachsendes Vertrauen der Investoren in die Schweiz als erstklassigen Standort für Investitionen in KI-Startups hin. Die Tatsache, dass immer mehr KI-orientierte Startups Finanzierung erhalten, ist eine wirklich positive Entwicklung. Es ist eine spannende Entwicklung für die Branche, und wir erwarten, dass dieser Trend anhält», so Schatt.
Von den insgesamt 513 registrierten Finanzierungsrunden wurde das investierte Volumen in 462 Fällen offengelegt. Die Volumina setzen sich wie folgt zusammen: Investitionen von bis zu einer Million Schweizer Franken machen 56,3% aus. In 32,5% der Runden wird ein Betrag zwischen einer und zehn Millionen Schweizer Franken investiert, und 8,6% der Transaktionen bewegten sich zwischen 10 und 50 Millionen Schweizer Franken. Nur 2,4% der Investments lagen zwischen 50 und 100 Millionen Schweizer Franken, und ein Deal lag in der Kategorie über 100 Millionen Schweizer Franken, was 0,2% der Runden entspricht. Insgesamt ist die Zahl an Mega-Deals von vier im Jahr 2023 auf nur einen im Jahr 2024 gesunken.
Die Top Ten der Schweizer Startup Finanzierungen im Jahr 2024
Bei Betrachtung der zehn Schweizer Startups mit den grössten Finanzierungen 2024 fällt besonders auf, dass der Gesundheitssektor die grössten Investitionen anzieht: Sechs der zehn grössten Deals gehen an Unternehmen, die in diesem Sektor tätig sind. Die ersten vier Plätze in der Rangliste werden von Biotech-Startups belegt: An erster Stelle steht Alentis Therapeutics mit 158 Millionen Schweizer Franken, gefolgt von Asceneuron (87 Millionen Schweizer Franken), Bright Peak Therapeutics (80 Millionen Schweizer Franken) und iOnctura (77 Millionen Schweizer Franken). Es folgt H55 (65 Millionen Schweizer Franken), ein Startup aus dem Mobilitätssektor. Die Top Ten werden ergänzt durch das Cleantech-Startup Neustark (61 Millionen Schweizer Franken), das Energieunternehmen terralayr (60 Millionen Schweizer Franken) sowie das Medtech-Unternehmen Neo Medical (58 Millionen Schweizer Franken), das Biotech-Unternehmen Neurosterix (56 Millionen Schweizer Franken) und das Hardware-Startup SkyCell (53 Millionen Schweizer Franken).
Was Finanzierungen in KI-bezogene Startups angeht, hat EY erstmals auch die fünf grössten Deals erfasst. Die Rangliste wird von Lakera mit 17 Millionen Schweizer Franken angeführt, gefolgt von EthonAI (15 Millionen Schweizer Franken), Jua (14 Millionen Schweizer Franken), Prem Labs (12 Millionen Schweizer Franken) und DeepJudge (10 Millionen Schweizer Franken).
Startup-Gründerinnen – reine Frauen-Gründerteams im Aufwind
Im Rahmen des EY Startup Barometers Schweiz wurden insgesamt 431 Schweizer Startups erfasst, die im vergangenen Jahr mindestens eine Finanzierungsrunde durchgeführt haben und bei denen die Zusammensetzung des jeweiligen Gründerteams publik gemacht wurde. 30 dieser Startups wurden von rein weiblichen Gründerteams (7%) gegründet, während in weiteren 76 Gründerteams (18%) mindestens eine Frau beteiligt war. Die Mehrheit aller erfassten Startups, 325, wurde von rein männlichen Teams (75%) gegründet.
Während der Anteil der rein weiblichen Gründerteams im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen ist, bleibt ihre Präsenz weiterhin im einstelligen Prozentbereich (von 2% im Jahr 2023 auf 7% im Jahr 2024). Der Anteil gemischter Teams ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken (von 22% im Jahr 2023 auf 18% im Jahr 2024). Der Anteil rein männlicher Gründerteams bleibt konstant (von 76% im Jahr 2023 auf 75% im Jahr 2024). Die Gründerteams der 431 erfassten Startups bestehen aus 919 Personen – davon sind 130 Frauen und 789 Männer. Dies entspricht einem Frauenanteil von 14%.
Der Artikel entstand in redaktioneller Zusammenarbeit mit Ernst & Young Switzerland. Die ganze Studie kann hier heruntergeladen werden.
* Für 2025 rechnen die Ökonomen von Raiffeisen mit einem BIP-Wachstum von 1,1 Prozent und 1,0 Prozent im Jahr 2026, hiess es am 1. Juli an einer Medienkonferenz. * Gegenüber «Business Class Ost» erklärt Raiffeisen-Chefökonom Fredy Hasenmaile, die Ostschweiz befinde sich in einer «nicht einfachen» Situation wegen der Industrie- und Deutschland-Abhängigkeit. * Trotzdem ist er für die Ostschweiz «moderat optimistisch»; gerade das Rheintal sei ein «Powerhouse».
* Vom 2. bis 13. Juli zeigt sich die Fussballstadt St.Gallen von ihrer fussballerischen Seite. Die Fan Zone Marktgasse lädt täglich zu Live-Musik, feinem Essen und ganz viel Fussball. * Daneben gibt es kulturelle Events und Public Viewings von Privaten. * Die Host City St.Gallen wird unterstützt von St.Gallen-Bodensee Tourismus, Securitas St.Gallen, GNG AG und der Scandola Light Audio Media GmbH.
* Die Zahlen und Massnahmen der letzten zwei Jahre zeigen : Der Frauenfussball in der Ostschweiz wächst und gewinnt an Struktur, Qualität und Sichtbarkeit. * Der Ostschweizer Fussballverband hat gemeinsam mit seinen Vereinen und Partnern bedeutende Fortschritte erzielt. * Im Artikel finden sich dazu viele Statistiken.